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Öffnung oder Tresor

Von der Weggabelung im Leben sich seinem Schicksal zu stellen und dem Wunsch alles vergessen zu wollen.




Für Betroffene von traumatischen Erfahrungen stellt sich irgendwann im Leben, mehr oder weniger bewusst die Frage sich für die Ursache seines lebenslangen Leidens zu öffnen oder das Trauma weiterhin am sicheren Ort zu belassen.


Leider zeigt die Erfahrung, dass ein gänzliches Verdrängen nicht möglich ist, da die Spätfolgen sich nicht verdrängen lassen und die verdrängten Gefühlswelten sich über den Körper, den Geist, der Seele und im sozialen Umfeld negative Ventile und Ausdruck sucht.


Natürlich gibt es Indikatoren, gerade in der instabilen Phase und in der berechtigten Sorge um Retraumatisierung, die es erforderlich machen, die gestauten und sich aufdrängenden Gefühlswelten zunächst zu sichern und gegebenenfalls später, nach Erlangung der nötigen inneren Kraft und Stabilität das Thema nochmal bewusst und mit professioneller Hilfe anzugehen.


Gleichzeitig zeigt die Erfahrung auch, dass es kein wirkliches Entkommen gibt und es bei jedem Menschen letztendlich darauf ankommt, wie weit er unter den, sich im Lauf des Lebens aufgebauten Kompensationsmechanismen, wozu auch Erkrankungsbilder wie Süchte und Autoaggressionserkrankungen uvm. zählen, leidet und wie weit die Ressourcen noch für weitere Verdrängung und Aufarbeitung reichen. Spätestens an dem Punkt, wenn die Kraft für die weitere Verdrängung nicht mehr reicht, benötigt der Mensch bewusste Gefühlsventile, die er sich, wenn er über die nötige Resilienz verfügt, aktiv aufbaut, da der innere Konflikt ihn sonst innerlich zerreißt.

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