Wie eigene unbewusste Gefühlswelten auf das Gegenüber projiziert werden und wie damit umgegangen werden kann.
Es ist ein leidiger Umstand, wenn Menschen auf einen anderen Menschen Gefühle, Verhaltensweisen und Ansichten projizieren, die in ihm selbst unbewusst schlummern.
Aus diesen Projektionen heraus zerbrechen Freundschaften, Beziehungen und brechen sogar Kriege aus.
Es sind die Verletzungen und auch Introjekte in einem Menschen, die unbearbeitet sind und die er sich aus Unsicherheit und Angst nicht eingestehen kann. Die Verdrängung schützt ihn vor den alten Erfahrungswelten aus der die Gefühlsdefizite stammen und hindern ihn in der Weiterentwicklung.
Am Ende bleibt nichts anderes als auf altbewährte Mechanismen zurückzugreifen und sich zu schützen. Eine Rüstung, die ihn vermutlich schon sein ganzes Leben begleitet und die je länger sie von Nutzen für ihn war, umso schwerer abzulegen ist.
Jahrelanges Training läßt ihn also selbst an seine, auf inneren Schwächen beruhende Wahrnehmung glauben und festhalten. Veränderung wird, wie in vielen anderen Verhaltensmustern, erst dann eintreten könne, wenn die nötige Erkenntnis und das dadurch verursachte Leid sichtbar und vor allem spürbar wird. Das heißt erst wenn die Öffnung vorhanden ist, ist auch für das Gegenüber, bspw. dem Therapeuten / der Therapeutin, die Chance vorhanden denjenigen zu erreichen. Wird man selbst zur Projektionsfläche ist auch hier die nötige innere Abgrenzung, das Bewusstsein darüber wichtig, um die Projektion nicht anzunehmen.
Gerne möchte ich allerdings auch anmerken, dass gerade die Projektionen helfen können verdrängte Verhaltensweisen, die einen Menschen durch die Kindheit und Jugend prägten, sichtbar zu machen und auf diese Weise innerlich zu sortieren, auszumisten und sich neu auszurichten.
All das klingt logisch und auch simpel, die Praxis sieht jedoch oft sehr viel komplizierter aus und es kommt schnell zu weiteren emotionalen Verstrickungen, die sich schwer auflösen, wenn nicht die nötige Bereitschaft zur Weiterentwicklung vorhanden ist.
Gerade im Gruppenrahmen und auch in solch komplexen Verletzungen, die ein traumatisierter Mensch in sich trägt ist dies eine Herausforderung an alle Beteiligten hier die Öffnung mit der nötigen gegenseitigen Rücksichtnahme und dem Verständnis zu bewahren.
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