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Zwischen Selbstschutz und Öffnung

Von der Macht der eigenen Entscheidung und der Erkenntnis der Gefühlsmacht


Die Gratwanderung, wenn das Trauma aufgebrochen ist sich zu öffnen und sich gleichzeitig alltagstauglich zu schützen, ist eine unglaubliche Herausforderung.

Ist die Verdrängung aufgebrochen, versteht der Mensch wie überlebenswichtig es für ihn ist, sich weiter zu öffnen, da im Unwissen die Ursache all seiner Lebensproblematiken gelegen haben und weiterhin liegen werden, wenn er diesen herausfordernden Weg nicht geht.

Sich aus der scheinbaren und oft jahrelangen Komfortzone des "Nicht merkens" hin zur Empfindlichkeit, der Sensibilität und der Intuition zu bewegen, erscheint für den Alltag geradezu unmöglich und die alte Schutzrüstung wird sich oft zurückgewünscht.

Der Kampf zwischen Öffnung und erneuter Verdrängung wird bewusst, denn der Mensch bekommt diesen Konflikt nun unmittelbar mit und kämpft nicht mehr im Unterbewusstsein und spürt nur noch die sonst nicht zuzuordnende Erschöpfung. Jetzt wird sichtbar, was seelisch alles geleistet wird und wie unser Inneres funktioniert. Das Bewusstsein, dass diese Gefühle und inneren Prozesse zuvor auch schon da waren, der Mensch sie nur nicht in sein Bewusstsein gelassen hat, fehlte und wird jetzt klar. Den Umgang mit dem neu gewonnenen Bewusstsein und der Macht der Gefühle gilt es nun zu erlernen.

Natürlich wird schnell der Zugewinn dieses Wissens klar, jedoch Sensibilität und Gefühle als Stärke in sich zuzuordnen und nicht wie gewohnt in den Funktionsmodus zu rutschen, um sich damit wieder zu verschließen ist die Aufgabe. Es ist ein Schwimmen gegen den Strom der Prägung und der traumatischen Erlebnisse, um sich bewusst zu machen, dass das innere Kind vom heute erwachsenen Menschen, der sich nicht mehr von anderen abhängig machen muss, getragen und damit integriert werden kann.


Natürlich fordert der Alltag eine gewisse Stabilität und Widerstandsfähigkeit, was wir allgemeinhin als Funktionieren beschreiben und selbstverständlich gehört zur Öffnung für sich selbst auch das Ausbalancieren zwischen Öffnung und gesundem Selbstschutz im Leben dazu. Der Unterschied zu früher ist, dass die Situationen in denen wir uns schützen nun bewusst erlebt und damit von uns selbst entschieden werden und nicht aus dem Trauma heraus später verdrängt werden müssen.


Das Leid entsteht durch das Verdrängen der Gefühle und der Stauung, die uns krank macht. Haben wir Ventile, das heißt den Mut, die Kraft und die Fähigkeiten unsere Gefühle konstruktiv zu leben, können und müssen wir uns natürlich in bestimmten Lebenssituationen schützend vor unser inneres Kind stellen, erleben dies aber bewusst als Entscheidung und damit wird endlich der Zugang zu unserer Stärke und die Macht über unsere Gefühlswelt sichtbar - eine Fähigkeit, die schon immer da war, nur wurde sie zumeist unbewusst gelebt.


Wie geht es Euch damit? Schreibt gerne in die Kommentare, wie Ihr die Öffnung zu Eurer Gefühlswelt erlebt habt:

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