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AutorenbildBerliner HP Fachschule

Verhaltenstherapie und Trauma

Welche Therapieform ist die "Richtige"?

So komplex und individuell Trauma erlebt und verarbeitet wird, so individuell und unterschiedlich kann der Therapieweg aussehen. Wir Menschen sind individuell in der Ansprechbarkeit von Therapien und auch wenn von der hilfesuchenden Seite oft die Frage nach der "richtigen" Therapie gestellt wird, ist es immer eine Frage des momentanen Standpunktes des betroffenen Menschen.


Ein Trauma aufzuarbeiten ist vergleichbar mit einer Zwiebel, die in den einzelnen Schichten abgetragen immer mehr den Kern, die Ursache der Lebensproblemtiken, preisgibt.


Jede einzelne Schicht oder auch Ebene hat ihre Daseinsberechtigung, braucht ihre Zeit und hat ihren eigenen Rhythmus im Verständnis und der Veränderung.


Das Wichtigste ist sicher, dass es nicht zum Stillstand kommt, will man erneute Traumatisierungen aufgrund der oft sehr tief eingeschliffenen Verhaltensmuster und Konditionierungen vermeiden. Eine fortwährende, konstruktive und damit gesunde und realistische Selbstreflexion ist eine wichtige Grundlage, um einen Umgang mit seiner traumatischen Gefühlswelt im Alltag zu bekommen und diesen immer weiterzuentwickeln.


Die Verhaltenstherapie ist eine ganz wichtige Komponente und wird nicht selten als "Eingangstür" genutzt, um kurz- bis mittelfristige Erfolge und Veränderungen zu ermöglichen. So wird sie ebenso in ihren Stärken weitere Anwendung in dem Betroffenen finden, wenn es dann um tieferliegende, verdrängte Bewusstseinsinhalte, die ein Trauma mit sich bringt, geht.


Jedoch sind hier natürlich andere und komplexere Mechanismen aufzulösen, so dass die klassische Verhaltenstherapie an ihre Grenzen stößt und um weitere Tools ergänzt werden muss, will der Mensch nachhaltige Veränderung in den tiefen seiner Psyche erreichen und einer Symptomverschiebung entgehen. Gerade Entwicklungstrauma äußern sich in allen Ebenen des Lebens und so wird ein Mensch auch auf allen Ebenen das entsprechende Rüstzeug - die Informationen, die ihm das (früh-)kindliche Trauma versagt hat - benötigen und erlernen müssen.


Daher erklärt es sich von selbst, dass es unterschiedliche Informationen und Werkzeuge bedarf - je nach Lebens- und Aufarbeitungsphase - und es wohl kaum, die "eine" Therapieform gibt, um dieses komplexe Trauma, wie es ein Entwicklungstrauma nun einmal ist, zu bearbeiten und zu integrieren.

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