Wie können Betroffene alltagstauglich mit dem Trauma umgehen?
Das wohl schwierigste Unterfangen eines betroffenen Menschen und eine Gratwanderung zwischen Selbstschutz und Öffnung.
Schließlich läßt sich nicht mehr verdrängen, was so gern verdrängt werden will und es bleibt nicht aus, dass der Alltag und das Leben was man sich mühevoll, allem zum Trotz aufgebaut hat darunter leidet oder zumindest beeinflusst wird.
Selbstverständlich ist Hilfe erforderlich und Vertrauen in wenigstens eine fachkompetente Person, um sich durch das innere Chaos lotsen zu lassen. Der erwachsene Mensch sieht sich mit dem sensibelsten und dem so tief verletzten kindlichen Anteil seiner Selbst konfrontiert und findet in sich keine Blaupause, um mit diesem dramatisierten Kind alltagstauglich umgehen zu können. Wie auch, wenn es doch zumeist das Nahfeld und die Hauptverantwortlichen, die eigenen Eltern, waren, die dieses Leid in einem verbrochen haben.
Die Aufgabe in der Therapie ist es die Zusammenhänge zwischen den Spätfolgen, die sich so vielfältig und auf allen Ebenen des Seins, Körper, Seele, Geist und soziales Umfeld abzeichnen und des Ursprungs herzustellen - auch hier auf allen Ebenen.
Eine derartige Traumatisierung im Entwicklungsalter und damit oftmals über einen jahre- und jahrzehntelangen Zeitraum, zeigt überall seine Spuren und benötigt eine ebenso intensive und umfassende Arbeit an sich selbst als betroffener Mensch. Und macht die Aufgabe des Therapeuten / der Therapeutin so wichtig hier eine Vorbildfunktion einzunehmen, um ein positives Bild, welches er so dringend braucht, um den Glauben an die Welt und damit sich selbst wieder herstellen zu können.
Die Verbesserung der Lebensqualität, kann sich unter guten Bedingungen und kompetenter Hilfe relativ schnell verbessern, wenn auch nicht gleich alle Schwierigkeiten und Hürden aus der Welt geräumt sind. Es ist ein Prozess, der je nach Dauer, Intensität und Alter des Erlebens ein Leben lang dauern kann.
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